Goethe wohnte erst bescheiden in seinem Haus an der Ilm, dann großzügig am Weimarer Frauenplan, Thomas Mann galt als hartnäckiger Villenbesitzer, Hermann Hesse liebte seinen Garten im schweizerischen Montagnola. Dichterhäuser: eine Rundreise. Kurz, pointiert und spannend schildert das Buch das Leben von Jean Paul in Bayreuth, der seinen Verehrerinnen Locken seines Pudels schickte, um nicht selbst kahl zu werden, spricht vom Boxfan Bertolt Brecht, der in Berlin inmitten von Biedermeiermöbeln wohnte oder geht so geheimnisvollen Fragen nach wie: Lagen in Schillers Schreibtisch zur Beflügelung der Phantasie faulende Äpfel? Trug Justinus Kerner eine Hornbrille zum Schutz vor Gewittern? Dichterhäusern von Husum bis Salzburg wird so Leben eingehaucht.
Ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst „Schönste Bücher 2003“
Bayerischer Rundfunk: „Exzellent geschriebene Portraits. Braun ist ein Meister des knappen Stils: Kurze
Sätze, Doppelpunkte, einzelne betonte Wörter. Langschweifigkeit, Germanistenprosa
und Phrasen gibt es bei ihm nicht. Brauns Prosa hat einen eigenen, unverwechselbaren
Sound. Sie ist höchst lesenswert.“
Salzburger Nachrichten: „Der Titel heißt bescheiden „Dichterhäuser“. Peter Braun interessiert sich für die Lebensumstände von deutschen Dichtern. Daraus wurde nicht etwa eine kleinkrämerische Beschreibung von Behausungen aus voyeuristischen Gründen. Peter Braun schrieb vielmehr eine Reihe kleiner Biographien, sehr kenntnisreich und in einem Stil, der das Lesen höchst angenehm macht. Keiner sage, er habe, was Braun schreibt, ohnehin schon alles gewußt.“
Allmagne d’aujourd’hui: „L’auteur conjuge
avec bonheur les descriptions anecdotiques et les considérations sur la société
environnante et la renommée.“
SWR 2: „Dichterhäuser,
wir kennen das, die Denk-Schilder an der Fassade. Hier lebte und wirkte, hier
schrieb und starb, hier kotzte Goethe. In südlichen Ländern sind diese Inschriften
gern in Marmor gemeißelt und erinnern deshalb stark an Grabplatten. Was sie
ja auch in gewisser Weise sind. Also Dichterhäuser und was sie für Leben und
werk bedeuten. Eigentlich wenig, wie ja ein Schriftstellerleben als solches
ziemlich langweilig ist, mit ein paar Ausnahmen, da nämlich, wo der Ort schon
zu Lebzeiten auratisch war. Goethes Weimarer Haus am Frauenplan z.B. (gar nicht
Schillers Haus um die Ecke, das ist bloß Museum). Oder Hölderlins Turm in Tübingen.
Trotzdem schafft es der Autor und Journalist Peter Braun in dem Taschenbuch
„Dichterhäuser“, Orte und Leben zusammenzubringen allein durch die Texte, pointierte
Kurzbiographien, witzig und gescheit.“
Rheinischer Merkur: „Ähnlich
der „Philosophischen Hintertreppe (Wilhelm Weischedel) nähert sich Peter Braun
über Seitenwege und Alltagspfade dem Werk berühmter deutschsprachiger Dichter
der vergangenen beiden Jahrhunderte. Braun „verortet“ buchstäblich die dichtenden
Persönlichkeiten, indem er sie als Kinder in ihren elterlichen Wohnräumen aufsucht
oder sie in ihre Wahlheimat begleitet. Die literarische „Tour de poètes“ führt
den Leser über Anekdoten und biografische Notizen von Husum bis Montagnola und
macht dabei an 28 Orten Station. Man begegnet nicht nur berühmten Lebenswelten
wie denen der Dichtergrößen Goethe und Schiller in Weimar, sondern blickt auch
in das erstaunlich biedermeierliche Wohnambiente Bertolt Brechts in Berlin,
durchwandert beim Lesen die malerischen Schweizer Gärten Hermann Hesses und
stattet dem einsamen, wasserumflossenen westfälischen Gräftenhof der Annette
von Droste-Hülshoff nahe Münster einen Besuch ab. „Dichterhäuser“ regt zu literarischen
Studienreisen an, die per Buch auch jederzeit vom Sofa aus unternommen werden
können.“